Premieren
Uraufführung von Thomas Köck
Das neue Stück des Autors Thomas Köck beginnt mit der Entdeckung einer Vulkaninsel, die im Jahr 1773 von James Cook und dessen Expeditionsteam in Besitz genommen wird – bis alle durch den Ausbruch des Vulkans vernichtet werden. Von dort aus springt der Text in die Gegenwart zu einer absurden Hausbesichtigung, in deren Rahmen Hunderte von Kaufinteressierte durch ein potenzielles Eigentum mäandern und die Räume nebst dazugehörigem Bunker begutachten. Und schließlich wirft der Autor einen Blick in eine circa 2-3000 Jahre entlegene Zukunft, in der Menschenpaare Cyborg-Kinder gebären.
EIGENTUM (LET’S FACE IT WE’RE FUCKED!) ist ein collagenhafter Abriss des Herrschaftsrechts in Science-Fiction-Manier. Ausgehend von der Entdeckung der Vulkaninsel und deren Zerstörung, werfen die Protagonist*innen einen finalen Blick vom Weltraum aus auf das, was sie für ihren Besitz gehalten haben: Das Land, die Ressourcen, die Menschen. Und unter ihren Blicken versucht die zurückgebliebene Maklerin auf der Erde den zurückgelassenen dysfunktionalen Trümmerhaufen zu verkaufen.
https://www.schauspiel.koeln/spielplan/spielzeit-2023-24/eigentum/
Regie: Marie Bues, Bühne: Heike Mondschein, Kostüme: Amit Epstein, Musik: Kat Kaufmann, Choreografie: Mason Manning, Video: Camille Lacadee, Dramaturgie: Sarah Lorenz, Licht: Michael Frank
Schauspiel Köln, Premiere: 29.9.23
Weitere Vorstellungen: 6.12.23,28.1.24

Uraufführung von Magdalena Schrefel
Eine Koproduktion von Kunstfest Weimar, Kosmos Theater Wien und Schauspielhaus Wien
Premiere: 1.9.23 am Kunstfest Weimar
Ein Bruder und seine Schwester veranstalten ein Stimmen-Casting. Ein Gendefekt sorgt dafür, dass die Stimme des Bruders den Geist aufgibt. Deshalb suchen sie zusammen eine Stimme, mit der er weitersprechen kann. Oder besser: viele Stimmen! Eine für jede Lebenssituation. Seine Schwester notiert dazu richtige Sätze und falsche Fragen. Ihr Bruder will vor allem eins: nicht nur Stimmen ausleihen, sondern auch das Recht, sie zu erheben. Und sich selbst gleich mit. So heben beide gemeinsam ab, um herauszufinden, was noch alles möglich ist. Magdalena Schrefel nimmt die eigene Familienkonstellation als Ausgangspunkt für eine Geschwistergeschichte. Nach der Premiere und weiteren Vorstellungen im Kosmos Theater übersiedelt die Inszenierung 2024 ins Schauspielhaus.
Regie: Marie Bues und Anouschka Trocker, Ausstattung: Heike Mondschein, Musik: Liz Allbee, Dramaturgie: Tobias Herzberg, Video: Bateira, Mit Florentine Krafft, Leonard Grobien und im Video: Samuel Koch
https://www.schauspielhaus.at/veranstaltung/die_vielen_stimmen_meines_bruders
Kosmos Theater Wien: 8.11.23, weitere Vorstellungen: 9.-12.1.24
Schauspielhaus Wien: 14.2.24 und am 14.-17.2., sowie am 3.-6.4.24

Uraufführung von Sivan Ben Yishai in der Übersetzung von Gerhild Steinbuch
Zuerst ist dies die Geschichte eines Hauses. Eines Konstrukts. Es ist unser Haus. Aber es gehört uns nicht. Wir leben hier, wir dienen hier, wir dienen unserer Hausherrin. Kennen Sie sie überhaupt? Nora. Bei jeder Aufführung warten wir, bis sie es geschafft hat, sich zu emanzipieren, ihren Mann zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen. Dann endlich können wir unsere Schürzen ausziehen und hoffen, dass wir den letzten Bus bekommen – wer kann sich schon ein Taxi leisten? Ihre Geschichte wurde unzählige Male inszeniert, doch eine Sache scheint sich nie geändert zu haben: wir. Seit Jahrhunderten stehen wir vor Ihnen, doch Sie kennen uns noch immer nicht. Oder wissen Sie, wer Anne-Marie ist? Haben Sie mitbekommen, wie viel Geld der Paketbote bekommt und wie viel der Schauspieler, der ihn spielt? Dieser Abend wird keine weitere Überschreibung der Geschichte unserer Chefin werden, nicht noch eine. Wie wir schon sagten:Als Allererstes ist dies die Geschichte eines Hauses. Unseres Hauses.
Regie: Marie Bues, Bühne: Katja Haß, Kostüme: Sophie Klenk- Wulff, Musik: Christine Hasler, Choreografie: Bahar Meriç, Dramaturgie: Nora Khuon
Zur Website des Staatstheater Hannover
Schauspiel Hannover, Uraufführung, Premiere: 13.1.24
Weitere Vorstellungen: 17.1.24

Wiederaufnahmen
von Sivan Ben Yishai in der Übersetzung von Maren Kames
Sitzen Sie bequem, liebes Publikum? Die Bühnenbeschimpfung ist ein anhaltender Zwischenruf. Sie erzählt, was sonst ungesagt bleibt: Wie alle, die sich zur Aufführung versammelt haben, aus ihren Rollen fallen. Jederzeit könnten sie kündigen, zum Sekt an die Bar oder gleich nach Hause schlafen gehen. Doch sie arrangieren sich. Nicht nur im Theater, auch sonst wird zumeist weiter geredet, mitgespielt und dabei geschimpft. Sivan Ben Yishai lässt ein Ensemble renitent und ein Publikum laut werden. Bis schließlich ein radikalisiertes Schauspielhaus das Wort ergreift. Das Theater ist jetzt zum Äußersten bereit. Ein neues künstlerisches Leitungsteam und Ensemble eröffnen die Saison mit aller Liebe zur Störung, zum Theater und zu seiner Erneuerung.
Regie: Marie Bues, Niko Eleftheriadis, Tobias Herzberg; Bühne: Shahrzad Rahmani; Kostüme: Sigi Colpe; Live- Musik: Scharmien Zandi, Dramaturgie: Martina Grohmann
https://www2.schauspielhaus.at/veranstaltung/buehnenbeschimpfung
13.-16.3.24 und 19.-21.3.24
Schauspielhaus Wien
