Haus der Antikörper als Theaterfilm

Haus der Antikörper

HAUS DER ANTIKÖRPER

Eine Koproduktion von Theater Rampe, Theater Lübeck und Backsteinhaus Produktion

Premiere: online auf www.theaterrampe.de am 6.6.20

Ein Double Feature aus zwei Filmen erzählt vom Einbruch des Virus in alle Räume und Organe des HAUS DER ANTIKÖRPER

Texte: Nicki Liszta und Ensemble/ Natascha Gangl

Regie: Nicki Liszta und Marie Bues, Musik: Heiko Giering, Monika Roscher und Ferdinand Roscher, Ausstattung: Annatina Huwiler, Dramaturgie: Martina Grohmann und Tobias Tönjes, Produktionsleitung: Isabelle von Gatterburg, Filmische Mitarbeit: Christopher Bühler

Was, wenn ein Virus nicht nur der schwere Befall eines Organismus wäre? Wenn er die Gesellschaft nicht in den Kollaps sondern aus ihm herausführte? Was, wenn dieser freundliche Besuch die Reanimation als Gastgeschenk mitbrächte und seineAnsteckung wie eine lang ersehnteBerührung wäre? Wenn das Virus süß schmeckte? Die Bewohner*innen des HAUS DER ANTIKÖRPER deuten die Pandemie um und mutieren dank Virus in resistente Antikörper. Sie lassen sich erleichtert ein, wenn eskrankmachende Normen und Gewohnheiten zersetzt. Dieses Virus bringt dem Organismus weder Krankheit noch Tod, sondern – ganz im Gegenteil – Heilung. Diese Pandemie verhängt eine Quarantäne über die Gesellschaft, die vorangegangene Zeiten des Stillstands und der Isolation überwindet, und den Start in eine schöne neue Welt bedeutet.

Ein Double Feature aus zwei Filmen erzählt vom Einbruch des Virus in alle Räume und Organe des HAUS DER ANTIKÖRPER.

In COCOONING (Tanz- und Konzertfilm von backsteinhaus produktion) bringt das Virus sein süßes Gastgeschenk in den Keller, wo eine Niere bis dahin einsame Schwerarbeit leistet, um den Haushalt zu regulieren. Im Badezimmer ringt die erschöpfte Lunge gerade noch um Luft und im Wohnbereich versorgt der Uterus selbstaufopfernd die Brut. Das Herz pocht überall und gibt den anschwellenden Rhythmus vor. Von Raum zu Raum und Organ zu Organ stößt das Virus Türen auf und Zirkulation an.

Mit: Chloé Beillevaire, Andreia Rodriguez, David Ledger, Steven Chotard, Monika Roscher, Ferdinand Roscher, Heiko Giering

In PANDEMIE – EINE WIEDERGÄNGERIN (Ein Theaterfilm mit Texten von Natascha Gangl von Marie Bues, Niko Eleftheriadis, Marie Ulbricht, Annatina Huwiler und Luise Heiderhoff) führt das Virus eine Ärztin und einen Patienten im weitläufigen Labyrinth der Bühnenräume des HAUS DER ANTIKÖRPER zusammen. In gemeinsamer Quarantäne geben sie sich allen Phasen der Untersuchung, Diagnose, Aufklärung, Behandlung und entsprechenden Wechselwirkungen hin. Aus gegenseitiger Ansteckung, Immunisierung, Gefährdung und Heilung erwächst das Modell einer eigensinnigen, widerständigen und stolzen Gemeinschaft.

Das HAUS DER ANTIKÖRPER war als Live-Performance auf fünf Simultanbühnen für ein zirkulierendes Publikum geplant. Durch den Einbruch eines Virus und den Ausbruch einer Pandemie konnte dieses Konzept nicht umgesetzt werden. Vielmehr war es für alle geboten zu Hause zu bleiben und so verständigten sich die Beteiligten online. Unter Einfluss der geltenden Hygienestandards probten Tänzer*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen in ihren Wohnungen in Stuttgart, Brüssel, London, Marseille, Berlin, Weinstadt, München und Hamburgsowie im Theater Rampe. Mit ihren Mobiltelefonen, teils mit Unterstützung ihrer jeweiligen häuslichen Gemeinschaften, drehten sie viele Szenen selbst. So entstand das virtuelle HAUS DER ANTIKÖRPER.

www.haus-der-antikoerper.de